Jahrestagung der Sächsische(n) augenärztliche(n) Gesellschaft

VIII. Wissenschaftliche Sitzung:

Orbita und Varia

KV 8.01 Werknackt die Nuss, Femto oder auch miLoop Hubertus v. Below, M. Griebsch (Grimma)

Die Kataraktchirurgieist bei harten Kernen eine Herausforderung. In den letzten Jahren hat sich die Femtosekunden assistierte Kataraktchir-
urgie (FLACS) bewährt. Für Operateure, die noch über keinen Femtosekundenlaser verfügen, kommt der miLoop als Alternative in Frage. Mit einer Drahtschlinge bestehend aus einer Nickel-Titan-Legierung (Nitinol) lässt sich mit dem miLopp von Zeiss der harte Linsenkern schonend
für den Kapselsack und die Zonulafasern mit weniger Phakoenergie zB. . in 2 bis 8 Teile zerteilen und dann leichter mit weniger Energie und Flussvolumen emulsifizieren.

KV 8.09 Operative Ausbildung ind e rPraxis – wie schafftman 500 Katarakt-Operationen biszum Facharzt? Max G r i e b s c h , C. Oberück, O. Riemer, A.-C. Zajonz, H.v. Below (Grimma)

Hintergrund: Umfragen des Hartmannbundes aus dem Jahr 2021 zeigten, dass über 40% der befragten Weiterbildungsassistenten ni Deutschland unzufrieden sind mit ihrer Weiterbildung. In der Augenheilkunde betrifft die Kritik besonders den Bereich der ophthalmochirur- gischen Ausbildung. Junge Ärzte nutzen oft denUmweg insAusland, um dort Augen-OPs zu erlernen.

Methoden: mI Rahmen der neuen Weiterbildungsordnung für Augenheilkunde besteht die Möglichkeit, die gesamte Weiterbildung mi ambulanten Sektorzu absolvieren. Inwiefern ein solches Modell (ohne das breite Spektrum, welches Kliniken zu bieten haben) die Ausbil- dungsqualität der künftigen Generationen von Weiterbildungsassistenten verbessern soll, wird die Zukunft zeigen. Dennoch müsste aus einerzunehmenden Ambulantisierung der Augenheilkunde auch eine entsprechendeVerlagerung der Ausbildung ni denambulanten Sektor erfolgen. Auch Niedergelassene können und sollten nach ihren Möglichkeiten ausbilden. Eswird ein Modell vorgestellt, wie eine operative Ausbildung (speziell Phakoemulsifikationen) in derPraxis gestaltet werden kann.

Ergebnisse: Die operative Ausbildung in der Praxis erfordert eine Vorbereitung seitens des Weiterbildungsassistenten bzgl. OP-Techniken, Materialien, Instrumenten und der technischen Ausstattung und Geräte im OP-Saal. Die einzelnen Schritte der Phakoemulsifikation werden vom Endeder Operation bis zum Anfang erlernt. Für die ersten Operationen, welche der Weiterbildungsassistent selbständig (unter Super- vision) durchführen soll, ist eine entsprechende Selektion im Rahmen der OP-Vorbereitung in der Sprechstundenötig. DieSituation, dass der Weiterbildungsassistent operativ ausgebildet wird, muss im Aufklärungsgespräch mit dem Patienten besprochen werden.

Schlussfolgerung: Das o.g. Konzept zeigt, dass eine operative Ausbildung in der Weiterbildungszeit in einer Praxis auch in Deutschland möglichist. Den Autoren ist bewusst, dass die operative Ausbildung nur im Rahmen der Möglichkeiten eines ambulanten Settingserfolgen kann undEingriffe mit höherem Komplikationspotential in Kliniken zu erlernen sind. Wir erhoffen uns eine engere Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Augenärzten und Zentren der Maximalversorgung im Sinne einer Optimierung der Patientenversorgung über dieGrenzen
der Bundesrepublik hinaus.